In einem Schlafzimmer wird pro Person und Nacht bis zu 400 Gramm Wasserdampf freigesetzt. Vorausgesetzt
wird dass der Raum bestimmungsgemäß zur Ruhe und Erholung genutzt wird. Die Anzahl der Personen sowie eventuelle körperliche Aktivitäten in diesem Raum haben erheblichen Einfluss auf den
Feuchtewert. Luft kann nur eine sehr begrenzte Menge Wasserdampf aufnehmen. Der verbleibende Anteil der erhöhten Luftfeuchtigkeit geht in die
Bettwäsche, in Wände, Decken, Teppiche usw. Eine „doppelt gesteppte dampfbremsende Tagesdecke“ gleich morgens über das noch warme Bett gelegt, führt dazu, dass die Feuchtigkeit in der Bettwäsche
und der Matratze gestaut wird. Sie kann nicht entweichen. Ist unter der Matratze ein Kasten, verbleibt die Feuchtigkeit in diesem geschlossenen Raum und wird zur Brutstätte für Milben und
Schimmelpilze. Um solche Szenarien nicht entstehen zu lassen, ist folgendes Vorgehen erforderlich: Direkt nach dem Aufstehen soll kräftig gelüftet werden, am effektivsten wirkt das „Querlüften“.
Nach 2–10 Minuten wird das Fenster geschlossen und die Heizung angedreht (je kälter es außen ist, desto kürzer kann gelüftet werden). Die Luft kann nun, vor allem wenn sie erwärmt wird, die
gebundene Feuchte aus dem Bettzeug, der Matratze, den Tapeten und dem Putz aufnehmen. Dieser Prozess erfordert Wärmezufuhr und Zeit. Nach ca. 30 Minuten kann das zweite Mal gelüftet werden.
Dieser Prozess muss so lange fortgesetzt werden, bis die Feuchtigkeit nach außen abgeführt ist. Zum besseren Verständnis: Mit jedem Lüftungsvorgang können aus einem 16 m² großen Schlafraum
durchschnittlich nicht mehr als 200 Gramm Wasserdampf „entsorgt“ werden. Es ist leicht auszurechnen, wie oft man lüften und wie lange man heizen muss.